Mit großem Dank an
Ingeborg Danz, Peter Stein und Tobias Krampen
blicken wir auf das Benefizkonzert zu Gunsten des neuen Flügels zurück.
Was sich schon im Programmheft mit den Worten von Frau Danz andeutet:
Schöne Fremde
Das zentrale Symbol der Romantik, die blaue Blume, inspiriert durch einen scheinbaren Gegensatz von Vertrautem und Sehnen, Erstrebenswertem, schafft Spannung durch das Changieren und Nebeneinander von Vergangenheit und Zukunft und versetzt uns gleichsam in einen Schwebezustand. Der Dichter Josef von Eichendorff hat diese Idee vor bald 200 Jahren unvergleichlich schön in seinem Gedicht „Schöne Fremde“ erfasst und bietet seinen Lesern, damals wie heute, eine schier unermessliche Projektionsfläche. In gesellschaftlichen und politischen Situationen, die wir heute durchleben – in der viel zitierten Zeitenwende – bekommt die „Schöne Fremde“ sogar noch eine weitere, existentielle Dimension: wo die Welt sich in Lager spaltet, vermeintlich verlässliche Partner wie Wahnsinnige handeln, wo Ideologien Familien auseinander reißen, wo die Natur unsere Leichtfertigkeit bestraft – da steigert sich die Sehnsucht nach dem Lichtblau ins Unermessliche, ins Grenzenlose. Und gerät zugleich in den Konflikt mit dem Begrenzten, ins Ausgrenzen…. Das Gefühl von Fremdheit, beziehungsweise die Erfahrung von Fremde und Entwurzelung und die Sehnsucht zurück nach Heimat verkehrt den Traum vom „Land, wo die Zitronen blühen“ in sein Gegenteil.
Ingeborg Danz
Schöne Fremde
Es rauschen die Wipfel und schauern,
Als machten zu dieser Stund
Um die halbversunkenen Mauern
Die alten Götter die Rund.
Hier hinter den Myrtenbäumen
In heimlich dämmernder Pracht,
Was sprichst du wirr wie in Träumen
Zu mir, phantastische Nacht?
Es funkeln auf mich alle Sterne
Mit glühendem Liebesblick,
Es redet trunken die Ferne
Wie von künftigem, großem Glück!
Joseph von Eichendorff
(* 10.3.1788, † 26.11.1857)
wird im Konzert Erlebnis.
Diese besonderen Musiker, die sich mit ihren Instrumenten, wozu ich auch den wunderbaren Alt von Frau Danz zähle, virtuos verbinden, vermögen es, den Charakter der Entstehungszeit und die Impulse des Komponisten in den Klängen, die sie hervorbringen, lebendig werden zu lassen. Grandios. Liebevoll. Achtsam.